Deutscher Pinscher Ohrrandnekrose

Pflichtuntersuchungen für Zuchthunde


Dilute-Gen

 

Das Dilute-Gen (vom engl. dilution = Farbverdünnung) ist verantwortlich für die Intensität der Fellfarbe, indem es die Anzahl an Pigmenten im Haarschaft beeinflusst. Es handelt sich also um ein Gen, welches für eine "Verklumpung" des Melanins sorgt, das zur Folge hat, dass die Farben aufhellen. Das Gen “D” bewirkt somit eine intensive Pigmentierung, “d” dagegen eine abgeschwächte. Beim Deutschen Pinscher gibt es zwei Varianten der Farbverdünnung “Blau” (= abgeschwächte Farbe von schwarz-roten Deutschen Pinschern) und “Isabell” (= abgeschwächte Farbe von roten Deutschen Pinschern). Weitere Hunderassen bei denen die Farbverdünnung eine Rolle spielt sind: Dobermann, Rhodesian Ridgeback, Großer Münsterländer, Teckel, Zwergpinscher und auch Beagle. Seit 2005 haben die Züchter die Möglichkeit, den Deutschen Pinscher mittels DNA-Test auf das Dilute-Gen untersuchen zu lassen, um fehlfarbene Welpen zu vermeiden. Ein großer Fortschritt für die Deutsche Pinscher Zucht !! Der DNA-Test gehört somit zu den Vorsorgeuntersuchungen und ist eher für Züchter und/oder Deckrüdenhalter von Bedeutung.

 


vWD - Von Willebrand Disease

 

Die ”von-Willebrand-Erkrankung” kurz vWD genannt (= Bluterkrankheit), ist eine der häufigsten vererbten Blutgerinnungsstörungen bei Hunden. Seit Anfang 2006 haben die Züchter die Möglichkeit, den Deutschen Pinscher mittels DNA-Test auf diese Erkrankung (vWD Typ 1) hin untersuchen zu lassen, um künftige Verpaarungen besser und vor allem sicherer zu planen. Es können somit vWD Merkmalsträger (sprich “Bluter”) in der Zucht vermieden werden. Ein weiterer Fortschritt für die Gesunderhaltung unserer Deutschen Pinscher ! Der DNA-Test gehört zu den Vorsorgeuntersuchungen und ist eher für Züchter und/oder Deckrüdenhalter von Bedeutung.


HD-Hüftgelenksdysplasie

 

Die Hüftgelenksdysplasie (kurz “HD” genannt) ist eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks in deren Folge es zu schmerzhaften Veränderungen im Gelenk, zu so genannten Arthrosen, kommt. Die HD stellt mit die häufigste Krankheit des Bewegungsapparates dar, egal ob Rassehund oder Mischling. Die HD ist zum größten Teil genetisch bedingt und wird aufgrund ihres polygenen Erbganges und ihrer multifaktionell bedingten Ausprägung von einigen, nicht genetischen Faktoren beeinflusst. Falsche Ernährung (zu viel energiereiches Futter im Wachstumsalter) und falsche Haltung (zu viel Bewegung wie Joggen, Rad fahren, Hundesport und lange Spaziergänge mit Welpen und Junghunden unter 12 Monaten) können die Entstehung und/oder das Fortschreiten der Krankheit begünstigen. Beim Deutschen Pinscher kommt die HD im Allgemeinen sehr selten vor. Die Untersuchung auf HD (Röntgenbild der Hüfte) gehört beim Deutschen Pinscher zur Pflichtuntersuchung für die Zuchtzulassung und soll vor Zuchteinsatz von einem geeigneten Tierarzt durchgeführt werden. Die Auswertung des HD-Befundes erfolgt durch ein offizielles Gutachten durch den Sachverständigen des Pinscher-Schnauzer-Klubs. Zuchtzulassung im PSK erhalten Hunde, deren Auswertung folgende Ergebnisse aufzeigen: HD A1, HD A2, HD B1 und HD B2.


Wahrscheinlich erblich bedingte Augenkrankheiten

 

Alle Deutschen Pinscher die in der Zucht Verwendung finden, müssen auf “wahrscheinlich erblich bedingte Augenerkrankungen” untersucht werden.  Inwieweit der Deutsche Pinscher tatsächlich zu den Rassen gehört, bei denen man erblich bedingte Augenerkrankungen als rassetypisch ansieht, lässt sich leider nicht sagen, da bisher noch keine Analyse der Zuchtpopulation vorliegt bzw. der wissenschaftliche Beweis noch nicht erbracht wurde, der eine Erblichkeit in der Rasse zweifelsfrei nachweist. Die Untersuchungen bei speziellen Augentierärzten sind für 24 Monate gültig. Das Ergebnis der Untersuchung gibt nur Aufschluss darüber, in welchem momentanen gesundheitlichen Zustand die Augen des Hundes sind. Über den genetischen Status sagt dieses Ergebnis jedoch nichts aus. Eine 100 %ige Sicherheit in punkto Gesundheit der Augen hat man trotz gültiger Untersuchung also nicht. Nur mit einem speziell entwickelten DNA-Test ließe sich ein zweifelsfreies Ergebnis erzielen. Leider steht uns ein solcher DNA-Test noch nicht zur Verfügung. Es wird bereits danach geforscht und hoffentlich steht dieser DNA-Test den Züchtern bald zur Verfügung.


Degenerative Myelopathie 

 

Die degenerative Myelopathie (DM) ist eine progressive, neurologische Erkrankung des Rückenmarks, die vor allem bei älteren Hunden auftritt. Sie betrifft die weiße Substanz des Rückenmarks und führt zu einem schleichenden Verlust von Bewegungsfähigkeit.

Ein Gentest steht Züchtern zur Verfügung, um Träger der Mutation zu identifizieren. Durch gezielte Zuchtplanung können so erkrankte Nachkommen vermieden werden. Die Vermeidung der Verpaarung von Trägern (heterozygot oder homozygot) trägt maßgeblich zur Reduktion der Erkrankung in betroffenen Rassen bei.